Aller Anfang ist schwer, so ist es auch im Pflanzen-Hobby. Gerade in der ersten Zeit unterlaufen einem einige Fehler oder man vertritt Einstellungen, über die man mit einem zunehmenden Wissensstand nur den Kopf schüttelt. Auch ich habe einige Fehler gemacht, über die ich heute nur noch Lachen kann. Diese habe ich euch in meiner Top 5 Anfängerfehler, die ich gemacht habe, hier zusammengefasst. Zum Beginn meiner Pflanzenliebe hätte ich mir diese Liste gewünscht, um so manches Fettnäpfchen auszulassen. Aber glücklicherweise wächst die Erfahrung und man lernt daraus, was man nie wieder machen würde. Vielleicht erkennt ihr euch in einigen Dingen wieder und könnt mittlerweile auch über euch Schmunzeln.
# Gießen = Liebe
Ach ja das Gießen. Ich glaube die meisten kennen es: eine neue Pflanze und am liebsten würde man sie rund um die Uhr betütteln – und was fällt einem da ein? Die Gießkanne und Wasser – viel Wasser!
Generell kann man sagen, es sterben mehr Pflanzen an Überwässerung als an Unterwässerung. Auch ich habe den Fehler gemacht zu viel zu gießen oder aber das Gießverhalten nicht an die Bedingungen, sei es ein dunkler Standort oder eine wechselnde Jahreszeit, angepasst zu haben. So habe ich auch leider in meiner Anfangszeit einige Pflanzen an Wurzelfäule verloren.
#2 Umso größer der Topf, desto schneller wächst die Pflanze
Auch beim Umtopfen hatte ich immer sehr sportliche Ziele, mein Grundgedanke war: Desto größer der neue Topf, desto schneller bekomme ich eine riesige Pflanze – nur so habe ich ein kräftiges Wurzelwachstum. Außerdem muss ich dann jahrelang nicht umtopfen – was für ein Gewinn.
Das Problem ist für mich heute offensichtlich: die wenigen Wurzeln können Wasser und Nährstoffe gar nicht so schnell aufnehmen, sind schnell übersättigt, somit steht die Erde länger nass, dies begünstigt wieder – ihr könnt es erraten – Wurzelfäule. Außerdem konzentriert sich die Pflanze bei einem viel zu großem Topf nur auf die Wurzelbildung, dabei können lange Wurzeln ohne große Verzweigungen die Folge sein. Überirdisch passiert dann auch nicht viel, die Pflanze ist im Boden beschäftigt und man selbst starrt auf eine nicht wachsende Pflanze und wird ungeduldig.
Schnell wurde mir klar: immer nur ein bis zwei Topfgrößen größer wählen und wenn die Wurzeln nur gering sind oder gar durch Wurzelfäule angegriffen wurden, nicht davor scheuen auch mal einen kleineren als den ursprünglichen Topf zu wählen.
#3 Was haben alle? Wächst doch auch in Standard-Blumenerde.
Einfache Blumenerde, am besten recht günstig, war auch ein Leitmotiv meiner Anfangszeit. Das Problem: reine Erde verdichtet sich recht schnell, wenn man dann gekoppelt mit riesigen Töpfen kaum umtopft hat man schnell einen betonähnlichen Klumpen in seinem Topf. Gerade Aronstabgewächse die gern in luftdurchlässigem Substrat wachsen brauchen eine lockere Erdmischung. Auch Wasser kann in stark verdichteter Erde kaum abfließen, daher gibt es bei mir keine Pflanze mehr, die in reiner Erde steht. Ich lockere grundsätzlich mit anderen Bestandteilen, wie Blähton, Perlit, Steinchen oder Pinienrinde auf und sehe seither ein schöneres Wachstum.
#4 Keine Information zur neuen Pflanze
Nach Aussehen kaufen und dann einfach an den Wunschort stellen – es könnte so einfach sein. Besser ist es sich über die Wunschpflanzen zu informieren, sich dann einen passenden Platz mit optimalen Bedingungen zu überlegen und danach die Pflanze zu kaufen. Erspart euch auf jeden Fall jede Menge Angst und Bangen, wenn eine Pflanze am falschen Standort langsam vor sich hin eingeht.
#5 Ich brauche doch keinen Dünger!
Dünger? Was, ich brauche das doch nicht – wächst doch alles von allein. Je nach Pflanze und nach Wahl des Substrats brauchen Pflanze einiges an zusätzlichen Dünger. Viele Erdmixe sind schon vorgedüngt, ist der Dünger aufgebraucht sollte man über Langzeitdünger oder Flüssigdünger nachhelfen. Gerade in der Wachstumsphase benötigen Pflanzen viele Nährstoffe um neue und größere Blätter zu bilden.
#6 Alles oberhalb des Topfes zählt
So lange die Pflanze oberhalb der Erde gut aussieht war ich immer zufrieden. Jedoch verraten die Wurzeln auch sehr viel über den Zustand und das Wachstum der Pflanze, sehe ich heute eine Pflanze an und finde, sie macht einen traurigen Eindruck, dann schaue ich nach den Wurzeln, befreie sie von alten vertrockneten oder vergammelten Wurzeln und kann so den Zustand der Pflanze viel besser beurteilen.
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Johannes (Mittwoch, 14 April 2021 19:34)
Sehr guter Beitrag und konnte einiges mitnehmen.
Dankeschön.
LePit (Sonntag, 26 Juni 2022 11:05)
Hi,
Die Tipps werden mir hoffentlich auch bei meinen Bonsais helfen �